Nachruf auf Heinz Scheerer anläßlich seiner Beisetzung

Liebe Anja, sehr geehrte Familienangehörige, Sportfreunde, und Trauergemeinde.

Heinz hat seine letzte Reise angetreten, wir denken an Ihn auf seinem Weg!

Er wollte eigentlich 100 werden und bis in die letzten Jahre war sein Spruch: „ wenn mir´s in 10 Jahren noch so gut geht wie jetzt, bin ich zufrieden.“

Leider ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung, Heinz ist am 9.3.2025, knapp 4 Monate nach seinem 90. Geburtstag zu seinem letzten Wettkampf aufgebrochen.

Der Sport in und mit dem TV Kahl, Training, Wettkämpfe, Spiele, Organisation hat einen Großteil seines Lebens eingenommen und geprägt.

Irgendwann 1944 ist er in den Turnverein eingetreten. Die Daten sind ungenau, offiziell lt. Mitgliederbuch war es erst zum 1.1.1951, was Heinz immer ein Dorn im Auge und Grund zum Aufregen war.

Begonnen hat er bei Tilly Sittinger mit Turnen, bevor er mit der Leichtathletik angefangen hat, Vereinsrekord über 200 m, Bezirksmeisterschaft über 1000 m. Die Kugel war ihm immer zu schwer. „ Ich hatte immer Mühe, meine Füße zurückzuziehen, damit die Kugel nicht drauffällt“ Mit 14 ist er zum Handball gewechselt, Großfeld wurde damals gespielt. Noch auf dem Viktoria Sportplatz, das Stadion wurde erst 1954 gebaut.

Noch in seiner aktiven Zeit 1952, wurde er unfreiwillig zum Abteilungsleiter und spielte aktiv bis in die 70er Jahre. Das letzte Verbandsspiel in der 2. Mannschaft, immer noch die komplette Spielzeit durchgehalten, war 1982.

Heinz hat unzählige Stunden als Trainer, Betreuer, Berater, Motivator, Schiedsrichter, Offizieller und treuer Fan mit seinen Handballsport verbracht, manchmal mehr als mit seiner Familie, die das aber immer mitgetragen hat. Heinz hat seine Blessuren und Probleme zu Hause auskuriert und Elvira hat ihn unterstützt. Anja durfte/ musste früh mit auf den Handballplatz und in dem Sandkasten Weitsprunggrube startete sie Ihre Leichtathletik Karriere.

Es gab Höhen und Tiefen, viele Meisterschaften, Mannschaften/Spieler hat er aufgebaut und auch gehen lassen müssen.

Mich hat er 1971bei einem Sportfest in Stadion zum Handball geholt. „Werf mol uffs Tor! Du kannst werfe, du musst zum Handball“ Er hatte, wie so oft, mit seiner Einschätzung recht. Danke Heinz! Viele der heute anwesenden Trauergäste verdanken Heinz den Start Ihrer Handball Karriere, waren seine Handball Jungs? Wir, der TVK 1884 und die HSG 94, die Handballerinnen und Handballer haben „Vlado“ so viel zu verdanken!

Schließt mal eure Augen und lasst die Jahrzehnte mit Heinz Revue passieren!

Sicherlich fällt euch die ein- oder andere Anekdote ein.

Heinz war ein besonderer Charakter, meist besonnen und nachdenklich, aber auch impulsiv und zornig, akkurat und gleichzeitig pragmatisch. Immer streitbar für die Sache des Handballs

Die Sportkleidung musste korrekt sein, die Trikots gehörten in die Hose, aber wenn mal ein Spielerpass fehlte, konnte Heinz auch sehr kreativ sein.

Beim Schreiben dieser Ansprache sind viele Erinnerungen über die Zeit mit Heinz hochgekommen:

  • Ein roter rostiger Fiat mit weißem Dach, Platz für eine ganze Mannschaft, danach im oliven Mazda war es auch nicht besser
  • Das oben bereits zitierte „Trikots in die Hose“.
  • Heinz hatte immer ein paar Pässe in Petto, falls ein Neuer sofort spielen wollte/sollte.
  • „Hoch verlier‘n mer nemmer“, 2 Minuten vor Schluss und 5 Tore Vorsprung
  • Heinz bei den Arbeitseinsätzen im Stadion beim Bau des Hartplatzes
  • Heinz beim Kappenabend. „Ich habe geträumt es wer so schee“. Im Nachthemd mit Schlafmütze, Kerze und Sommersprossen. Die Vision vom Stadionausbau zur Großsportanlage mit Schwimmbad und „De Ozug werd de Bademeister“.

Jeder von euch hat bestimmt seine persönlichen Erinnerungen an Heinz.

Behaltet sie im Kopf und in euren Herzen!

Ich möchte die letzte Reise von Heinz mit dem irischen Reisesegen begleiten.

Möge die Straße uns zusammenführen, und der Wind in unsrem Rücken sein.

Sanft falle Regen auf deine Wege und im Gesicht der warme Sonnenschein.

Und bis wir uns wieder sehen, halte Gott uns fest in seiner Hand.

Danke Heinz, Gute Reise und ruhe in Frieden!

24. März 2025; Wolfgang Zipf

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